Metz im 20. Jh. : Metz im Zentrum der deutsch-französischen Beziehungen – Von Feindschaft zur Freundschaft



Metz liegt an der Mündung der Seille in die Mosel. Sie ist Hauptstadt des Départements Moselle und Hauptort der Region Lothringen. Die Lage der Stadt führte dazu dass sie zu einem wichtigen Ort in der Geschichte der Deutsch-französischen Beziehungen wurde. Noch heute zeugt viel von den zahlreichen deutschen Besetzungen.


Diese Dualität gehört zur Geschichte der Stadt, ähnlich wie in Straßburg. Doch im Gegensatz zur elsässischen Hauptstadt, in der mehrheitlich Deutsch gesprochen wurde, war und blieb Metz von alters her eine mehrheitlich französisch geprägte Stadt.



Von 1871 bis 1918 gehörte Metz zum Deutschen Reich. Nach der Emigration eines Teils der Einwohner (die optants) nach Frankreich wurde das zuvor mehrheitlich französischsprachige Metz vor allem durch Stationierung von deutschen Beamten und Militärs vorübergehend mehrheitlich deutschsprachig.

1895 bestand etwa die Hälfte der Stadtbevölkerung aus zugezogenen „Altdeutschen“. Bei der Volkszählung von 1900 gaben im Stadtkreis Metz Deutsch als Muttersprache an.

Die Sprachenverhältnisse kehrten sich in der Zwischenkriegszeit allerdings wieder um. Metz wurde nach dem Waffenstillstand im November 1918 von französischen Truppen besetzt und nach dem Versailler Vertrag 1919 wieder Frankreich zugesprochen. Infolgedessen mussten viele sogenannte Altdeutsche, das heißt Zuwanderer aus dem übrigen Deutschland seit 1871, die Stadt und das Land verlassen und besetzte die Führungspositionen mit Franzosen.

Nach einer Intervention des amerikanischen Präsidenten Wilson kehrten allerdings nach einem Jahr viele der zuvor Ausgewiesenen wieder zurück. Für die 1920er Jahre wird ein deutschsprachiger Bevölkerungsanteil von etwa 30 % angenommen.

1940 wurde die Stadt von deutschen Truppen erobert und nach der Kapitulation Frankreichs dem nationalsozialistischen Deutschen Reich angeschlossen.

Im November 1944 bildete die Befreiung von Metz durch die Amerikaner den Höhepunkt der Schlacht um Lothringen. 

Der Metzer Hauptbahnhof wurde von 1905 bis 1908 vom Berliner Architekten Jürgen Kröger in neo-romanischem – wilhelminischem – Stil erbaut.
Die Jahre der Zugehörigkeit zum Deutschen Reich bis 1918 haben sich besonders stark auf das Metzer Stadtbild ausgewirkt und machten sich vor allem in der militärischen und zivilen Architektur geltend (z. B. Bahnhof, heute noch Medaillons der Hohenzollern-Kaiser). Heute noch kann man ohne Probleme das „deutsche“ oder „preußische“ vom „französischen“ Metz unterscheiden.



Lionel Gazzo, Pierre Kolingba et Valentin Wey