Maison Schuman/Maison de l‘Europe

I. Robert Schuman- Der Vater Europas



Robert Schuman wurde am 29. Mai 1886 in Luxemburg geboren, von einem Lothringen stammenden Vater und einer luxemburgischen Mutter. Er studierte Rechtswissenschaft und eröffnete 1912 seine eigene Anwaltskanzlei in Metz. Der „Vater Europas“ war ein überzeugter Katholik. Er diente ab 1914 dem deutschen Heer als Ersatzreservist und wurde nach der Abtrennung Elsass-Lothringen Franzose. Seine politische Laufbahn begann 1919. Bis 1940 war er Mitglied der Nationalversammlung als Vertreter Elsass-Lothringens. Nach dem zweiten Weltkrieg, indem er von der Gestapo verhaftet und interniert wurde, übernahm Robert Schuman immer mehr Verantwortungen nationaler Ebene: Finanzminister, Ministerpräsident, Außenminister und Justizminister. Er ist jedoch vor allem für seine Rolle bei der europäischen Versöhnung bekannt: 1950 stellte er mit seinem Mitarbeiter Jean Monnet den Plan einer westeuropäischen vor Als Außenminister trieb er die Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft an. 1958 wurde er zu Präsident des Europäischen Parlaments gewählt und zu Ehrenpräsident ernannt. 1960 trat er zurück. 1963 starb Robert Schuman in Metz.

II. Das Haus von Schuman - Spiegelbild seiner friedlichen Ansprüche und seines schlichten Alltagslebens


Das Haus im Scy-Chazelles wurde Ende des 18. oder Anfang des 19. Jahrhundert gebaut. Schuman kaufte es im Jahr 1926. Es hat zwei Stockwerke aber Schuman lebte hauptsächlich im Obergeschoss. Da befinden sich u.a.:


- Seine Bibliothek: Er hatte eine sehr große Büchersammlung (mehr als 8000 Bücher!) und eine Handschriftensammlung. In diesem Raum befinden sich ebenfalls zahlreiche Fotografien von ihm mit berühmten Persönlichkeiten.

- Sein Schlafzimmer: Ein kleiner und einfacher Raum der seine bescheidenen Ansprüche zeigt.
Das Schlaffzimmer mit den Porträts Schuman's Vater und Mutter



- Sein Arbeitszimmer: Der wichtigste Raum des Hauses. Da verbrachte Schuman die meiste Zeit. Außer dem Schreibtisch befinden sich dort auch ein Telegrafiegerät und ein Klavier.



Das Arbeitszimmer von R. Schuman
Im Erdgeschoss befinden sich u.a.:
 
- Das Esszimmer: Von erstaunlicher Schlichtheit. Es ist mit einem kleinen  Geschirrschrank, einem Tisch vom Ende des 18. Jahrhunderts und Stühlen sehr sparsam möbliert. 
Das Esszimmer


Die Küche


Die Küche


- Das Sterbezimmer: Nach einen Schlaganfall im Jahr 1961, konnte Schuman nicht mehr seinen Schlafzimmer im Obergeschoss benutzen. Daher musste er bis zu seinem Tod am 4. September 1963 in dem “Sterbezimmer” Schlafen. In diesem Zimmer steht  eine vergoldete Jungfrau Maria mit ihrem Kind aus Holz - ein Symbol für die tiefe Gläubigkeit Schumans.

III.  Das Europa Zentrum Robert Schuman- Dem Frieden und der Europäischen Einigung gewidmet 

Nach dem Tod Robert Schumans (1963) wurde das Wohnhaus das „Conseil général“ des Departements der Mosel. Es wurde von Ehrenamtlichen der Robert Schuman Gesellschaft geführt. Seit 2000 ist das Haus eine Museumseinrichtung. Das Europazentrum Robert Schuman (CERS) ist ein unabhängiger Verein, der am 9. Mai 2000 gegründet wurde und dessen Ziel die europäische Bürgerschaft über die Geschichte der europäischen Integration, der Erfolge und Herausforderungen der Europäischen Union sowie über die Zukunft Europas zu informieren.
Place de l'Europe
Die 11. Klasse AbiBac und die Väter Europas



Es wird finanziell u.a von der Europäischen Union, vom französischen Außenministerium, sowie vom „Conseil général“ des Départements de la Moselle unterstützt.

Die Museumseinrichtung bietet interaktive und moderne Ausstellungen die vor allem Jugendliche anlocken. Das 150m2 große Gebäude besteht aus fünf verschiedenen Bereichen, die alle durch einen Tisch verbunden sind, der im Laufe des Besuchs eine symbolische Metamorphose durchläuft. Der erste Bereich enthält einen zerbrochenen Tisch, der an die Ausbildungsjahre und das erste politische Engagement von Robert Schuman vor dem Hintergrund der Annektierung Lothringens durch Deutschland nach der Niederlage von 1870 erinnert. Im zweiten Bereich verwandelt sich der Tisch zu einem Altar, ein Symbol für die christliche Überzeugung Robert Schumans. Im nächsten Bereich ruft ein Verhandlungstisch den Schuman-Plan - das Gründungsdokument des institutionellen Europas - in Erinnerung. Die Besucher können sich dort anhand von Kopfhören über die Inhalte der Beratungen  informieren.   Nach seinem Rückzug aus den Regierungsämtern, kam für Schuman die Zeit des Laienapostolats als "Pilger für Europa". 
Centre européen Robert Schuman

 Dies wird im vierten Bereich des Museums mit einem Büro dargestellt.  Schließlich, repräsentiert ein Rednerpult im letzten Bereich Robert Schumans Werk „Pour l'Europe" bei dem es sich um eine Zusammenfassung der Ideen im Hinblick auf die Entwicklung Europas handelt. Eine Wand mit multimedial aufbereiteten Informationen sowie eine Vitrinen-Wand mit Robert Schumans privaten Gegenständen, begleiten die Besucher durch die Bereiche. In der unteren Etage des Gebäudes, vermitteln Wechselausstellungen und pädagogische Workshops Informationen über die Geschichte der europäischen Einigung sowohl als auch über die aktuellen Entwicklungen in Europa.

Emmanuel Dercourt, Salma Radtke, Maïlis Pachebat, Manon Valèze

Quellen:

Informationen:
Prospekt: Das Haus von Robert Schuman dem "Vater Europas".

Bilder: